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SEDRiK - Sprachentwicklung bei deutsch-russischen Kindern


Sprachförderung und Literacy sind im bayerischen Bildungsplan fest verankert. In den letzten Jahren wurden zunehmend Modellprojekte, Initiativen und Weiterbildungen zum Thema Sprachförderung und Mehrsprachigkeit angeboten und wissenschaftliche Studien durchgeführt. Dennoch ist immer noch zu wenig darüber bekannt, wie Kinder die Erst- oder Zweitsprache erwerben und wie sie im Kindergarten dabei unterstützt können.


Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es herauszufinden, welche Faktoren (z.B. Aufmerksamkeit, musikalisches Gedächtnis) zu einer erfolgreichen Mehrsprachigkeit beitragen. Ein weiteres Projektziel ist es, Kriterien zu bestimmen, anhand derer mehrsprachige Kinder mit einer umschriebenen Sprachentwicklungsstörung zuver-lässig identifiziert werden können. Denn der derzeitige Mangel an diesen Kriterien stellt Pädiater, Lehrer, Erzieher und Sprachtherapeuten vor das Problem Entwicklungsrisiken zu übersehen oder Störungen, obwohl keine vorliegen, anzunehmen. Die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder werden in beiden Sprachen überprüft, d.h. die Sprachkompetenz der Kinder wird nicht auf ihre Fertigkeiten in der Zweitsprache reduziert. Eine Evaluation der Sprachfördertätigkeit in den beteiligten Kindertagesstätten ist nicht Bestandteil des Projektes.
Das Forschungsprojekt beginnt mit einer Querschnittserhebung, der sich eine Längsschnittstudie anschließt. Für die Querschnittsstudie werden 100 russisch-sprachige Kinder im Alter zwischen 4;0 und 4;6 Jahren mit ca. einem Jahr Kontaktzeit zum Deutschen gesucht. Die engste Bezugsperson (zumeist die Mutter) sollten Russisch als Erstsprache sprechen; die Kinder sollten seit einem Jahr einen Kindergarten besuchen. Informationen über die Sprachbiographie des Kindes, den familiären Hintergrund sowie eventuelle Entwicklungsbeeinträchtigungen des Kindes etc. werden von den Eltern in einem Fragebogen oder Interview erbeten.